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SPD-Intrigen schaden der gesamten Rathauskoalition

Seligenstadt – Von parteiinterner „Intransparenz, Machtspielen, Intrigen und Erpressungen“ ist die Rede in einer öffentlichen Erklärung seitens 9 Vorstandsmitgliedern der SPD in Seligenstadt. Im Fokus der Angriffe stehen hier insbesondere die Führungsfiguren Rolf Wenzel und Heide Wolff, denen von den eigenen Genossen die Verweigerung der konstruktiven Arbeit vorgeworfen wird. Der SPD-Chef Rainer Stoll „kann und will mit solchen Menschen nicht mehr in einem Raum sein.“ Im Zuge dieser schweren Zerwürfnisse innerhalb der Seligenstädter Sozialdemokraten haben Stoll und fast alle Vorstandsmitglieder ihren Rücktritt erklärt. Mit dieser SPD-Fraktion „ist eine weitere Arbeit, insbesondere für die Kommunalwahl 2021, nicht mehr möglich“, so die Genossen selbst.

Mit Entsetzen und Unverständnis reagierte dieser Tage die CDU Seligenstadt auf das Chaos im SPD-Ortsverein. „Noch vor wenigen Wochen hatten wir eine Hochglanzbroschüre der SPD in den Briefkästen, die über die angeblich erfolgreiche und sachorientierte Arbeit der Koalition aus SPD, FDP und Freien Wählern berichtete. Nach den Äußerungen des SPD-Ortsvereins ist das nun alles Makulatur“, so Stadtverordneter Thomas Lortz. CDU-Fraktionschef Joachim Bergmann ergänzt: „Es war bereits kurz nach der Kommunalwahl abzusehen, dass die SPD sich nur so lange in eine Koalition fügen wird, bis ihr Frontmann Michael Gerheim zum hauptamtlichen Ersten Stadtrat gewählt ist. Widersprüchliche Abstimmung und die Aufgabe eigener Standpunkte waren an der Tagesordnung: Stromkonzession, Stadtentwicklungsplan und die zukünftige Nutzung der Hans-Memling-Schule sind nur einige Beispiele. Nachdem die Personalie Stadtrat nun gesichert ist, brechen bei den Genossen alle Dämme.“ Deutlich wird dies an der Aussage des SPD-Vorsitzenden: „Unsere SPD-Fraktion ist inhaltlich zu einem willfährigen Anhängsel der FDP geworden.“

„Die SPD in Berlin ist im Vergleich zu ihrer Seligenstädter Abordnung ja ein Garant der Beständigkeit. Wie tief müssen die Risse gehen, wenn der SPD-Vorstand seinen eigenen Vertretern im Stadtparlament ‚abgehobenen Machterhalt‘ vorwirft? Und welche Rolle spielt Erster Stadtrat Michael Gerheim dabei“, fragt sich Bergmann.

Bereits in den letzten beiden Sitzungen der Seligenstädter Stadtverordnetenversammlung haben sich Auflösungserscheinungen der SPD-FDP-FWS Koalition gezeigt. Die Mitglieder der SPD-Fraktion stimmten mal für und mal gegen die eigene Koalition.

„Die Sozialdemokraten in Seligenstadt sind Kopf- und Führungslos“, so CDU-Stadtverbandsvorsitzender Oliver Steidl. „In wie weit mit dieser Rumpf-SPD noch eine verlässliche, sachorientierte Arbeit zum Wohle der Stadt Seligenstadt möglich ist, muss nun insbesondere die FDP und Bürgermeister Dr. Daniell Bastian entscheiden.“