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Geöffnete Anlaufstellen sind das Mindestmaß einer bürgernahen Stadtverwaltung

Froschhausen – Mit großer Zuverlässigkeit meldet die Stadt Seligenstadt kontinuierlich, dass die Verwaltungsstellen in Froschhausen und Klein-Welzheim geschlossen bleiben. Als Grund führt die Stadt jedes Mal „fehlendes Personal“ an. Hatte Froschhausens CDU-Vorsitzender Thomas FJ Lortz die Mitteilungen aus dem Rathaus in der Vergangenheit noch als „Running Gag“ bezeichnet, ist der Spaß mittlerweile vorbei: „Um sich der wöchentlichen Blamage zu entziehen, hat die Stadt Seligenstadt jetzt vorsorglich mitgeteilt, dass die Außenstellen in den beiden Stadtteilen 9 Wochen lang überhaupt nicht mehr stattfinden.“

In einer Pressemitteilung informierte Bürgermeister Dr. Bastian (FDP), dass bis zum 4. März 2020 weder im alten Rathaus in Froschhausen noch in Klein-Welzheim, Bürgeranliegen bearbeitet werden können. „Geöffnete Anlaufstellen für die Einwohner sind das Mindestmaß einer bürgernahen Stadtverwaltung“, so Thomas FJ Lortz.

Die CDU vermutet hier eine klare Taktik: „Bereits unter Ex-Bürgermeister Rolf Wenzel hatte man bewusst auf die technische Ausrüstung und Infrastruktur in den Stadtteilstellen verzichtet. Die Möglichkeiten für die Bürger, amtliche Erledigungen vor Ort zu unternehmen, wurden somit bereits erheblich beschnitten“, erinnert sich Stadtverordneter Volker Horn. „Unter Bürgermeisterin Nonn-Adams begannen dann die wöchentlichen Schließungen. Schon damals sei ‚fehlendes Personal‘ als Grund vorgeschoben worden.“

„Man kann solche Verwaltungsstellen auch bewusst sterben lassen“, erläutert Stadtverordnete Tatjana Ditzinger. „Wenn ich nicht mal einfachste amtliche Vorgänge vor Ort erledigen kann und dazu noch unzuverlässige Öffnungszeiten habe, arbeitet man zielbewusst auf die dauerhafte Schließung hin.“

„Offenkundig hat die SPD-FDP-FWS-Koalition aber auch genau dies vor“, so Thomas FJ Lortz. Nicht anders sei es für ihn zu erklären, dass die Koalition keine Aktivität zeige, weiteres Personal einzustellen. „Auch dem Bürgerbüro Seligenstadt würde zusätzliche Unterstützung guttun“, meint Lortz.

Im Zuge der Haushaltsberatung hatte die Rathauskoalition ebenfalls einen Antrag der CDU-Fraktion für ein „Mobiles Bürgerbüro“ abgelehnt. Dabei nutzen Städte wie Bensheim oder Taunusstein diesen zusätzlichen Bürgerservice bereits mit Erfolg. Nach Terminvereinbarung kommt ein Mitarbeiter der Stadtverwaltung zum Bürger nach Hause und erledigt die entsprechenden Dienstleistungen mit mobiler IT-Infrastruktur. „Diese mobile Anlaufstelle könnte montags, dienstags, donnerstags und freitags die Bürgerinnen und Bürger, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind bedienen und am Mittwoch die Außenstellen in den Stadtteilen besetzen. Dann auch mit den nötigen Bürgerservicemöglichkeiten“, so Lortz abschließend.