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CDU-Fraktion Seligenstadt startet Offensive für Familien

Seligenstadt – Ein großer Erfolg aber noch nicht das letzte Wort ist die gebührenfreie Kita-Betreuung für Drei- bis Sechsjährige aus Sicht der Seligenstädter CDU-Fraktion. Im Zuge der Haushaltsberatungen haben die Christdemokraten in der Stadtverordnetenversammlung eine Offensive für Familien gestartet, die sie 2019 mit insgesamt 670000 Euro anschieben wollen. Mit im Paket: Eine neues Kinderzentrum und spürbare Entlastung der Eltern bei der U3-Betreuung.

„Endlich können den vielen Bekenntnissen zu einer kinder- und familienfreundlichen Stadt auch Taten folgen“, beschreibt Fraktionsvorsitzender Joachim Bergmann die Beweggründe hinter einem Änderungsantrag, den die Union zum neuen Haushalt vorgelegt hat. Nach Jahren des Sparzwangs sei endlich genug Geld vorhanden, Familien zu entlasten und damit auch aktiv zu unterstützen. Als Voraussetzung sieht die CDU laut Bergmann, zunächst die notwendigen Kapazitäten zu schaffen. Immerhin würden bis 2020 bis zu zwölf neue Gruppen für Kinder im Krippen- und Kindergartenalter gebraucht – Mehrbedarf wegen höherer Nachfrage nach Ganztagsplätzen und neuer Baugebiet noch gar nicht berücksichtigt.

Lösen ließe sich dieses Problem aus Sicht der Union zumindest zum Teil mit einem Neubau auf dem ehemaligen Stadtwerkegelände an der Steinheimer Straße, das laut Bergmann sofort bebaubar wäre und auf diese Weise „endlich sinnvoll genutzt werden kann“. Ein Kinderzentrum mit Krippen- und Kindergartenplätzen könnte entstehen, 100000 Euro für die Planung will die CDU im neuen Haushalt sehen. Weitere 320000 Euro wollen die Christdemokraten parallel für Qualitätsverbesserungen bei der Kita-Betreuung bereitstellen – 500 Euro pro Jahr und Kind, die an die Kitas direkt ausbezahlt werden und in zusätzliches Personal, Ausstattung zur Dokumentation sowie in Projekte und Schulungen fließen sollen.

„Nach der Gebührenbefreiung für Drei- bis Sechsjährige ab August 2018 ist das der nächste logische Schritt“, so Fraktionschef Bergmann. Gleichzeitig sollen auch die Eltern jüngerer Kinder von der verbesserten Finanzlage profitieren: Um ein knappes Drittel, 30 Prozent, sollen die Betreuungsgebühren für Kleinkinder sinken. Im Stadt-Etat schlägt sich das nach den Berechnungen der Christdemokraten mit rund 150000 Euro nieder. Weitere 100000 Euro soll die Stadt laut CDU-Antrag in die Hand nehmen, um die öffentlichen Spielplätze im Stadtgebiet zu modernisieren. Die Spielgeräte seien vielfach in marodem Zustand, heißt es in der Begründung: „Bisher wird nur gehandelt, wenn der TÜV ein Gerät bemängelt und die Benutzung sperrt“. Sinnvoller ist es aus Sicht der Unionsfraktion, jährlich mindestens zwei Spielplätze komplett und nach den neuesten pädagogischen Erkenntnissen zu sanieren.

„Was wir vorschlagen, ist im Sinne einer aktiven Familienpolitik geboten und weit davon entfernt, die Finanzen unserer Stadt zu überfordern“, betont Joachim Bergmann. Bleibe abzuwarten, ob sich die Mehrheit im Stadtparlament der Offensive anschließe oder in die Defensive gehe: „Nach plausiblen Gründen für eine Ablehnung müsste die Koalition wohl lange suchen“.