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Siedlungsdruck nicht nachgeben

CDU Fraktion diskutiert angedachtes Baugebiet

 

Seligenstadt - „Im Moment macht uns das unbeständige Wetter am Meisten zu schaffen“, so Orts- und Kreislandwirt Norbert Zöller beim Treffen der Seligenstädter Landwirte mit der CDU-Fraktion auf dem Waldhof von Gerhard Deller. Da die Ernte nach Wetterlage nur stundenweise eingebracht werden kann, musste der Gesprächsbeginn entsprechend variiert werden.

 

„Warum soll das letzte große Baugebiet in Seligenstadt auf einmal Knall auf Fall durchgepeitscht werden?“, das war die Frage, mit der sich die Landwirte und Martin Neubauer, der mit seiner Gärtnerei mitten im Baugebiet am Westring liegt, mit den Unionspolitikern und 1. Stadträtin Claudia Bicherl auseinandersetzten. Fraktionschef Joachim Bergmann wies zu Beginn des Gespräches darauf hin, dass die CDU-Fraktion die Fortsetzung der Planung des Baugebietes Don-Bosco-Schule, für die die Stadtverordnetenversammlung bereits vor zwei Jahren die Weichen gestellt hat, favorisiert; für die Bebauung des Westrings sieht die Union zurzeit keine Notwendigkeit.

 

Seitens der Landwirtschaft wird auf den Wegfall der Bewirtschaftungsflächen hingewiesen. „Wir sind immer betroffen – so sind in den letzten Jahren durch die Umgehungsstraße, die Neubaugebiete Silzenfeld, Dudenhöfer Straße, Backesfeld Froschhausen, Kleines Feld Klein-Welzheim und den Golfplatz zig Hektar bester Ackerflächen weggefallen – irgendwann geht das an die Substanz.“ Martin Neubauer: „Mit mir hat bisher niemand gesprochen – was sieht die Planung mit meinem Betrieb, der zu 100 % betroffen ist, vor?“

 

Unisono wird festgestellt, dass Seligenstadt in den letzten Jahren überproportional gewachsen ist. Ein weiteres Wachstum wird zu einer erheblichen Zunahme des Verkehrs und zur Notwendigkeit führen, weitere Betreuungs- und Kitaplätze zu schaffen – finanziell kann das Baugebiet, in dem die Stadt nach Angaben von Bürgermeister Dr. Bastian außer den Wegeparzellen kein Gelände besitzt, für die Stadt zum Bumerang werden. Johannes Zahn, Leiter des Arbeitskreises Bau: „Damit es schneller geht, soll zudem eine Entwicklungsgesellschaft mit der Entwicklung des Baugebietes beauftragt werden. Den Gewinn, den diese Gesellschaft aus der Vermarktung des Gebietes macht, wird zu Lasten der Stadt und der Eigentümer gehen. Ein solches Verfahren wird die CDU-Fraktion in keinem Fall mittragen!“

 

Norbert Zöller erklärte seine Bereitschaft, dem Bau- und Planungsausschuss in seiner nächsten Sitzung Rede und Antwort zu stehen. Die CDU-Fraktion bietet zudem allen Betroffenen, Landwirtschaft, Gärtnerei und Bürgern an, sie fortwährend über den Stand des Verfahrens zu informieren.

 

Die nächste Station der Sommerbereisung wird am 24.08. die neue Rettungswache im Gewerbegebiet in Froschhausen sein. Auch hier sind interessierte Bürger herzlich willkommen.